(3/9) Ein Jahr nachdem Eros mit dem Protomolekül und 100.000 Menschen auf die Venus gestürzt ist und die Menschheit im ganzen Sonnensystem gespannt das Geschehen auf der Venus beobachtet, erhebt sich plötzlich ein gigantisches Gebilde und rast Richtung Uranus. Dort draußen, fast am Rande des Sonnensystems, baut es ein riesiges Tor und niemand weiß, wohin es führt. Alles, was hineinfliegt, kommt hinten nicht mehr heraus, ist aber irgendwie noch da. Wer zu schnell ist, stirbt. Währenddessen versammeln sich Streitkräfte aller Fraktionen der Menschheit, Terraner, Marsianer und Gürtler, vor dem Tor und beäugen sich gegenseitig mit dem einen Auge und das Tor mit dem anderen. Wie aus dem Nichts meldet sich ein totgeglaubter Partner bei James Holden und führt ihn mitten hinein in das drohende Chaos. Niemand weiß, was aus dem Tor kommen wird. Selbst die Geistlichen haben ihre eigenen Theorien. Die Situation vor dem Tor spitzt sich zu, Schüsse fallen und jemand versucht, durch das Tor zu fliehen. Er wird verfolgt und so landet der Großteil der Streitkräfte hinter dem Tor. Aber hier gelten andere Regeln. Die Zukunft ist ungewiss und wer mit sich selbst Frieden geschlossen hat, fürchtet um das Überleben der ganzen Menschheit. Jeder auf seine Weise.
Im dritten Teil der Expanse-Serie gibt es einige auffällige Änderungen. Eine meiner Lieblingsfiguren aus der Verfilmung „Camina Drummer“ kommt in den Büchern überhaupt nicht vor. Fast gar nicht, nur einmal taucht dieser Name auf der Tycho Station auf. Vielleicht weil Camina Drummer so brillant besetzt war, wollte man ihr mehr Spielzeit geben und nahm sie mit auf die Behemoth, wo sie Michio Pa aus dem Roman ersetzt. Kein positionsgleicher Tausch, aber doch ein signifikanter. Die Geschichte geht weiter mit viel Spannung, viel Kampf und überraschenden Wendungen. Auch das Übernatürliche und Unfassbare bekommt eine greifbare und glaubwürdige Dimension. Viele neue Charaktere kommen hinzu, alte Bekannte tauchen überraschend wieder auf und langsam entwickelt sich ein roter Faden, dem die Geschichte folgt. Ich lese die Romane jetzt zum zweiten Mal und habe inzwischen ein tieferes Verständnis für die Geschichte. Dadurch wird es auch beim zweiten Lesen nicht langweilig.