Kallistos Erbe (Roman)

Carl Harding unternimmt eine Reise zum Jupiter-Eismond Kallisto, um die Umstände des Selbstmords seiner Schwester zu untersuchen. Kallisto ist das äußerste besiedelte Objekt des Sonnensystems. Dort wird Wasser für die Erde abgebaut und Treibstoff für ein weiteres Vordringen der Menschheit an den Rand des Sonnensystems hergestellt. Allerdings reist er mit einer falschen Identität nach Kallisto, da er Zweifel am angeblichen Selbstmord seiner Schwester hat. Er nimmt eine Anstellung bei einer Sicherheitsfirma an und wird der taffen Berenice Escoffier zur Seite gestellt, die als Wartungstechnikerin für die Schließanlagen der Kolonie verantwortlich ist. Dies bietet ihm die ideale Ausgangslage, sich unbemerkt in der Kolonie zu bewegen. Es kommt es zu einer Reihe von mysteriösen Todesfällen, deren Aufklärung Harding nicht nur Einblick in die Geschehnisse auf Kallisto gewährt, sondern auch den Hintergründen des Selbstmords seiner Schwester näher bringt.

Kallistos Erbe ist der erste von drei Bänden, in denen Carl Harding und Berenice Escoffier dem Geheimnis von Kallisto auf der Spur sind. Supergirl und Anti-Held retten die Welt. Was sonst! Der Erzählstil versucht, die Actionszenen so bildhaft wie möglich darzustellen. Jeder Blitz, jeder Donner, jede Bewegung, jeder Tote und jeder Sterbende wird theatralisch und detailliert beschrieben. Wer sich für die Handlung interessiert, fängt irgendwann an, quer zu lesen. Da das Ganze auch ein recht kurzes Buch ist, ist man damit relativ schnell durch. Dann habe ich an der einen oder anderen Stelle Zweifel an den chronologischen Abläufen. Zum Beispiel kommt Harding nach Kallisto, um den Tod seiner Schwester aufzuklären. Er ist dafür eineinhalb Jahre unterwegs und sucht sie dann in einem Leichenschauhaus? Das klingt seltsam. Und am Ende lässt es sich der Bösewicht nicht nehmen, Harding persönlich in die Hölle zu schicken. Das kennt man aus schlechten Hollywoodfilmen. Oder James Bond. Und da das Ganze aus Hardings Perspektive erzählt wird, weiß man schon vorher, wie der Kampf ausgehen wird. Alles in allem ist das ziemlich seichte und anspruchslose Unterhaltung.

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